STADTMENSCHEN in Apolda

Altenburgs STADTMENSCHEN waren einmal mehr unterwegs: diesmal im Eiermannbau in Apolda. Wir machten uns auf den Weg, die Internationale Bauausstellung Thüringen (IBA) zu erkunden.

Angekommen auf dem Gelände der einstigen Fabrik, begrüßt uns Dr. Bertram Schiffers mit einem fröhlichen Winken aus einem der riesigen, marineblau gerahmten Butzenscheibenfenster heraus. Er ist einer von zehn Projekt-Mitarbeitern, die das Team der IBA Thüringen zählt und nun ganze zwei Stunden nur für uns und unsere neugierigen Fragen und Blicke angetreten. Bertram hat sich die Zeit genommen. Denn eben diese Ressource ist als Betreuer von derzeit 30 Projekten, die die IBA entwickelt und begleitet, stets die knappste. Bis zu ihrem Finaljahr 2023 arbeiten er und seine Kollegen mit derzeit 53 Projektträgern und 270 Projektbeteiligten in 45 Gemeinden zusammen, von denen, wie er selbst sagt, einige Projekte aufwendiger in der Betreuungsleistung sind als andere. 

Ein paar Eindrücke aus Apolda

Wie kann der ländliche Raum Thüringens für alle lebenswerter gestaltet werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die IBA seit ihrer Gründung im Jahr 2012. STADTLAND, so der Name der Projekt-Präsentation, die noch bis zum 29. September geöffnet ist, beschreibt die kleinteilige Siedlungsstruktur im Land Thüringen und die besonderen Herausforderungen, die damit einhergehen. Das Zusammenspiel zwischen Stadt und Land in verbesserten Versorgungs- und Ressourcenkreisläufen zu organisieren, Leerstände auf kreative und vielfältige Weise zu gestalten und zu nutzen und auf diese Weise Räume baukulturell auszustatten, ist Leitgedanke der IBA.

 

Auf zu neuen Ufern!

Wie Baukultur auf diese Weise gedacht und gemacht konkret aussehen kann, erleben wir intensiv auf dem Rundgang mit Bertram durch den Eiermannbau. Zwei Stunden sind wir nun unterwegs in diesem traumhaften, aus Stein gezimmerten Schiff, mit welchem man obgleich des fehlenden Wassers ringsum sofort in See stechen möchte. Auf zu neuen Ufern, neuen Perspektiven, neuen Wegen, zu einem neuen Zusammen. Was allen IBA-Projekten gemeinsam ist: neue Formen der Kooperation zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – das zusammen Tun von Menschen, die in den unterschiedlichsten Bereichen schaffen und in den unterschiedlichsten Strukturen verortet sind. Mit dem Ziel: Hybrid-Objekte zu entwickeln, die NIE nur auf eine Weis nutzbar sind. Keine Schubladen, in die man seine Ideen fein säuberlich einschiebt, sondern gesamtheitliche Konzeptionen sind die gefragte Zukunft des Zusammenlebens. Weil – und das ist eine Tatsache – das Leben genauso funktioniert.

 

Umbauen, Neubauen, Selbermachen für eine starke Provinz, ressourcenbewusst und stilvoll. „Wie wenig ist genug?“, eine Frage, die Bertram als Thema in der Ausstattung des Eiermannbau setzt. Und eine Frage, die sich auf fantastische Weise dort beantworten lässt.

 

 

Vielen DANK für die wunderbare Zeit bei EUCH, liebes IBA-Team, im Eiermannbau in Apolda!