Außensicht und Best Practice!

 

Gestern war einer dieser wunderbaren Tage, an denen man merkt, wieviel man in den vergangenen Monaten richtig gemacht hat. Moritz Borchardt und seine Mitarbeiter von Culture Goes Europe, einer soziokulturellen Initiative aus Erfurt, besuchten uns in Altenburg und baten um ein Interview im Rahmen des Forschungsprojektes Shrinking Cities. Dieses Projekt befasst sich mit den Herausforderungen, denen schrumpfende Städte in der Europäischen Union gegenüber stehen und zielt darauf ab, die Gründe dafür zu analysieren und zu hinterfragen.

 

Die Farbküche und das Stadtmensch-Projekt sind dabei in unserer Stadt als Hauptakteure bei der Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Schrumpfprozesses in diesem internationalen Forschungsprojekt erfasst und mehr noch: Wir gelten als Best Practice Bespiel!

 

Als wir im September letzten Jahres von der Jury des BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stad- und Raumforschung) und des BMI (Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat) als eines von vier Pilot-Projekten  mit unserer Idee von Stadtentwicklung unter fast 100 Mitbewerbern im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik ausgewählt wurden, ahnten wir schon, dass es mehr ist, was wir tun, als nur ein bisschen Stadtraumbelebung.

 

Als „Neues Modell der Quartiersentwicklung“ fördert uns das BMI über drei Jahre mit insgesamt 664.800€. Und das sicher auch, weil es notwendig ist, Stadt neu zu denken! Wir beginnen Strukturen aufzuweichen, Denkprozesse zu ändern und den Akteurskreis – sagen wir – zu modernisieren. Wir arbeiten nicht in herkömmlichen Hierarchien, haben keinen Vorsitzenden, Bestimmer oder Chef, keine Geschäftsordnung oder Regelwerke. Wir arbeiten als Initiative in Kooperationen basisdemokratisch zusammen und Entscheidungskompetenzen ergeben sich aus dem TUN heraus: Derjenige, der handelt, hat die Möglichkeit zu entscheiden. Außerdem herrscht – und das ist vielleicht entscheidend – die höchstmögliche Transparenz, was Vorgänge, Informationen, Termin, Meetings, Ideen und Projektumsetzung angeht.

 

Das Interesse an dem, was wir hier tun, scheint stetig zu steigen. Vor wenigen Tagen hatte die Bauhaus-Uni Weimar um ein Gespräch gebeten, auch im sogenannten Innovationskonzept OPEN OSTERLAND spielt unser Projekt unter im Rahmen sozialer Innovationen eine Rolle und am 2.Mai besucht uns der Staatssekretär des Bundesministers des Innern, für Bau und Heimat, Marco Wanderwitz, in Altenburg, um sich selbst ein Bild von der Stadt und den Stadtmenschen zu machen.

 

(Stadt)Mensch, wenn man da mal  nicht sagen könnte: LÄUFT!